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Satire & Geschichten

(4.F-18) Breaking Footnotes

vierterfussgefunden02Siebzehn Folgen lang trieb der vierte Fuss sein vermeintliches Unwesen in diesem Blog.

Doch was lese ich heute? Er wurde offiziell gefunden! Häh?

Gemäss diesem Blick-Artikel soll es sich bei ihm wie auch bei den andern drei seit letzten August an die Küste von British Columbia gespülten Füsse möglicherweise um Opfer eines Flugzeugabsturzes handeln.

Das Versteckspielen in der virtuellen Welt hat also ein jähes Ende.

In Tat und Wahrheit dümpelte der vierte Fuss also die ganze Zeit irgendwo im offenen Meer herum, bis er an Land stiess.

Meine Geschichte war also erstunken und erlogen?

Nicht so vorschnell bitte! Vielleicht war das ja gar nicht der vierte Fuss, sondern bloss der fünfte von sechs, oder der neunte von zehn? Sniff, heul. Lasst mir doch bitte, bitte meine schön durchnummerierte Fortsetzungs-Geschichte!!

Not to be continued…?

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Satire & Geschichten

(4.F-17) Zum Gähnen

gaehnen_emoticonGestern meinte ein Freund von mir, die Idee zur Blog-Saga “Der vierte Fuss” sei zwar gut, aber die Story sei mittlerweile etwas gar langweilig geworden.

Wie wahr, wie wahr :-(

Und wenn man bedenkt, dass ich noch bis zur Folge 99 weiterschreiben möchte, dann wartet noch ein hartes Stück Geduld auf die Leserinner und Leser. Und mein Respekt gegenüber Serientätern Autoren von Serien wächst.

Eigentlich hätte ich diese Woche ja genügend Zeit [Ferien! Juhee!], um was wirklich Spannendes und Brauchbares zu texten. Aber keine Lust. Darum weiter im normalen Trott. Wo waren wir stehen geblieben?

Der vierte Fuss hat sich in der Folge 16 mühsam zum Aussichtsturm beim Uetliberg herauf gekämpft, als ihn nun eine Horde Touristen entdeckt und sich vor ihm gruselt. Kein Wunder, man begegnet ja auch nicht alle Tage einem so selbständig agierenden Fuss ohne Bein und Körper!

Dieser erkennt die Besonderheit der Lage sofort und brüllt: “Keine Bewegung! Macht Platz! Ich werde nun Schritt um Schritt die Treppe hoch gehen. Sollte jemand Ärger machen, werde ich das tun, was abgetrennte Füsse in der Regel so tun: Unkontrolliert mit Blut herumspritzen!”

Einige Touristen werden ab dem blossen Gedanken an eine solche Sauerei ohnmächtig und stürzen unglücklich vom Aussichtsturm.

Doch ein kleines Mädchen stellt sich entschlossen vor den Fuss und fragt: “Sie, Herr Fuss?! Wie soll denn das bitte gehen mit dem Blutabspritzen? Sie haben ja gar keinen Körper mehr. Und wenn Sie keinen Körper mehr haben, dann haben Sie auch kein Herz mehr. Und wenn Sie kein Herz mehr haben, dann pumpt ja auch niemand Ihr Blut. Und wenn nichts pumpen tut, dann kann auch nichts spritzen! Und überhaupt: Sie tun mir leid.”

Die vorhin wegen Ohnmacht unglücklich vom Turm gefallenen Touristen kommen wieder zu Bewusstsein und geben dem Mädchen Recht.

Der vierte Fuss hat somit seinen Sonderstatus verloren. Nun muss er wie alle andern Leute brav anstehen, um die Aussicht geniessen zu dürfen.

To be continued…

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Medienkritik Wirtschaft

Schonungszeit für goldene Eier

Seit Mitte April lässt mich der Eindruck nicht los, in den Headlines nur noch wenig über die Finanz-, Kredit- und Hypokrise zu lesen. Ist das meine persönliche Wahrnehmung oder liegt das daran, dass sich die Situation tatsächlich etwas entspannt hat?

Greifen wir also wieder mal zu den “unbestechlichen” Statistiken. Hier der Verlauf des Swiss Market Indexes:

080524_smi

Bei gutem Willen lässt sich seit Mitte April also durchaus ein positiver Trend ablesen. :-) Wo bleiben die Freudensprünge?

Oder ist der Grund für das vermeintlich gesunkene Medien-Interesse, dass seither andere Themen besser “verkauft” werden konnten: Die “tibetische” Olympiade, der Zyklon in Burma, die US-Präsidentschaftswahlen oder etwa das jüngste Erdbeben in China?

Wie auch immer. Die Börse kann den Panik-Entzug gut und gerne verkraften. Doch bald folgen die Halbjahresabschlüsse. Man sollte auf der Hut bleiben und die faulen Eier noch verkaufen, solange sie nicht zerquetscht werden.

Oder positiver gedacht: Jetzt goldene Eier kaufen und dabei nicht auf die faulen treten!

Doch wer ausser vielleicht George Soros darf schon von sich behaupten, diese von den goldenen Exemplaren zuverlässig unterscheiden zu können?

Frühere Artikel zu den “goldenen Eiern”:

Stets steigende Eierproduktion (19.03.08)
Der Lauf der goldenen Eier (02.04.08)
Der goldene Lebenslauf (12.04.08)

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Satire & Geschichten

(4.F-16) Touristenfüsse

Jetzt muss der vierte Fuss eine Entscheidung treffen: Entweder bleibt er für immer im Waldboden stecken oder er trennt sich wieder von Aschenputtels Schuh.

Der Gedanke daran macht ihn traurig. Schliesslich hat er ja vor einiger Zeit schon den Körper beziehungsweise das Bein verloren, an welchem er früher steckte. Er merkt plötzlich, dass er diesen Trennungsschmerz noch nicht überwunden hat.

Doch was solls! Jetzt gilt es, endlich vorwärts zu schauen. Schliesslich will er bald oben am Uetliberg ankommen, um die tolle Aussicht zu geniessen. Er öffnet also die Riemen und steigt aus Aschenputtels Schuh.

Kaum hat er dies getan, erscheint mit Blitz und Donner eine Waldhexe und tanzt singend um ihn herum: “Oh Du lieber Fuss, Du hast mich befreit! Oh Du lieber Fuss, mir hats ins Hirn geschneit!”. Dann kichert sie wirr, schnappt sich den Schuh und verduftet.

Mittlerweile ist sich der vierte Fuss in dieser Geschichte hier ja so einiges gewohnt. Er zuckt bloss mit den Schultern – die er nicht hat – und macht sich auf den Weg zum Gipfel des Zürcher Hausbergs.

touristenfuesse

Oben angelangt ist er zunächst enttäuscht: Heerscharen von Touristen machen ihm die Aussicht streitig. Doch so leicht lässt er sich nicht zurückdrängen. Er schreit: “He, Platz da! Ich will auch schauen!”

Das war wohl nun etwas zu unhöflich laut. Die Leute um ihn herum verstummen und schauen auf ihn herunter. “Igitt, da liegt ja ein abgetrennter Fuss!”, kreischt jemand.

Sowas wie leichte Panik bricht ansatzweise aus.

To be continued…

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Satire & Geschichten

(4.F-15) Die Lage eskaliert

ameisenwespenDer vierte Fuss ist in einer ziemlich misslichen Lage: Er steckt im Uetliberg-Wald fest und wird von einem Ameisenhaufen, einem Wespennest und einem knurrenden Hund belagert.

Vom Fussschweiss angezogen machen sich die Ameisen nun daran, an seinen Zehen zu knabbern.

Der vierte Fuss versucht panisch, seinen Stöckelschuh aus dem lehmigen Waldboden zu ziehen, doch es gelingt ihm nicht.

Zu allem Übel beginnt nun der Hund, die Ameisen von den Zehen wegzulecken. Das kitzelt und der vierte Fuss kriegt einen Lachanfall. Der Lärm weckt wiederum das ganze Wespennest, es schwärmt aus!

Hilfe! Nun droht die Geschichte, wirklich ungemütlich zu werden…

Doch weil der Hund mehr stinkt als der vierte Fuss, stürzen sich die Wespen auf das arme Vieh. Dieses rennt jaulend davon, die Wespen folgen im Formationsflug.

Uff, Glück gehabt! Da der Hund auch alle zehenknabbernden Ameisen verschluckt hat, kann der vierte Fuss sich nun wieder voll und ganz auf seine Befreiung konzentrieren.

Doch Aschenputtels Schuh lässt sich partout nicht aus dem Dreck ziehen!

To be continued…