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It’s the sharing stupid!

Gestern Samstag sind in Europa Zehntausende gegen “ACTA” auf die Strasse gegangen. Vor ein paar Wochen kämpften in den USA Hunderttausende gegen “SOPA“. Warum?

Während die Unterhaltungsindustrie offenbar hofft, mit solchen Regulatorien die Online-Piraterie besser in den Griff zu kriegen, haben die Protestierenden vor allem Angst vor Zensur. Das wiederum verstehen etablierte Politiker nicht, getreu dem Motto: “Wer nichts Verbotenes tut, hat ja auch nichts zu befürchten”.

Nur dummerweise tun wir eben alle bereits etwas Verbotenes, wenn wir auf Social Networks Bilder und Texte teilen, für die wir keine explizite oder implizite Erlaubnis des Urhebers haben.

Das geschieht täglich im Sekundentakt zigtausendfach auf Facebook, Tumblr oder etwa Pinterest, ohne – behaupte ich mal – dass sich 98% der User daraus einen Vorteil verschaffen. Sie wollen nur eines ausdrücken: “Hallo meine Freunde da draussen, ich hab da was Tolles im Internet gefunden, guck mal!”

Das sind elementare soziale Bedürfnisse: Teilen und sich mitteilen.

Und wenn wir nicht mal das tun dürfen, ohne ständige Furcht, mit einem Bein im Gefängnis oder vor einer Geldstrafe zu stehen, wie ist es dann mit Ansichten und Meinungen, die vielleicht einem Konzern oder einer politischen Lobbygruppe nicht passen?

Ich möchte die Sache hier nun nicht weiter dramatisieren. Aber die Leute, die online oder draussen auf den Plätzen protestieren, haben tatsächlich Angst davor und wollen ernst genommen werden.

 

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Mehr E-Voting bitte!

Am vergangenen Wochenende wurde ich wie zigtausend andere Bürgerinnen und Bürger aufgeboten, bei der Stimmenauszählung der eidgenössischen Wahlen mitzuhelfen.

Während elf Stunden erfasste ich – von vier Augen nachkontrolliert – panaschierte Listen in ein Computerterminal und ging am Ende mit einem steuerfreien Sackgeld von 330 CHF und dem stolzen Gefühl nach Hause, der Demokratie einen guten Dienst erwiesen zu haben.

Aber muss das wirklich so aufwändig sein? Mit Hilfe der elektronischen Stimmenabgabe könnte man den Aufwand für alle Beteiligten deutlich reduzieren und den Prozess beschleunigen. Eine kleine Diskussion mit andern Stimmenzählern ergab allerdings, dass viele dem sogenannten E-Voting noch nicht sehr trauen. Das ist durchaus nachvollziehbar, wenn man zum Beispiel jenen Artikel “E-Voting in der Schweiz weiterhin ohne Transparenz,  aber…” von @martinsteiger liest.

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Social Media & Politik – #pokeRT die Fünfte

“Ein paar Like-Klicks auf politischen Facebook-Seiten machen noch lange keine politische Aktivität aus!”, etwa so oder ähnlich formulierte es treffend der Podiumsteilnehmer Ronnie Grob (Journalist/Blogger) an der fünften pokeRT-Party im Plaza Klub Zürich.

Zusammen mit Michèle Binswanger (Tagi/Newsnetz), Natalie Rickli (SVP), Emanuel Wyler (SP) und dem Moderatoren-Team Tanja Dankner /Andreas Amsler (Politznetz) diskutierte er über die Rolle von Social Media in Wahlkampf und Politik.

Das Gespräch fand in angenehm sachlicher Atmosphäre statt, wobei sich der eine oder die andere Zuschauer/-in vielleicht gerne einen auflockernden, virtuellen Schlagabtausch zwischen den SP- und SVP-Exponenten erhofft hätte…

Wie schon bei andern pokeRT-Talks zu Themen wie Medienfinanzierung, Fernsehen oder etwa Radio war man sich (logischerweise) einig, dass Social Media eine Rolle spielt, aber noch keine allein entscheidende.

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Bitte in aller Ruhe

Diese vier Eier werde ich verstecken. Eines nach dem andern. In meinem Magen. In aller Ruhe. In den nächsten Tagen.

Diese Ruhe würde ich derzeit auch unseren heimischen Politikern gönnen, welche bezüglich Atompolitik in operative Hektik verfallen sind. Ich versteh das nicht. Wem bringt das JETZT was?

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Bitte Notausgang freihalten

notausgangfreihalten

Die Züricher Stimmbürger haben heute entschieden, die Pauschalbesteuerung für vermögende Ausländer aufzuheben. Gleichzeitig wurde auch die Personenfreizügigkeit erneut bestätigt. Klug wie ich bin, sehe ich den Zusammenhang dieser beiden Abstimmungen: Sie ermöglichen nun weiterhin auch die Massenrückkehr von ausländischen angeblichen Steuerflüchtlingen zurück ins erweiterte Europa… ;-)