Am vergangenen Wochenende wurde ich wie zigtausend andere Bürgerinnen und Bürger aufgeboten, bei der Stimmenauszählung der eidgenössischen Wahlen mitzuhelfen.
Während elf Stunden erfasste ich – von vier Augen nachkontrolliert – panaschierte Listen in ein Computerterminal und ging am Ende mit einem steuerfreien Sackgeld von 330 CHF und dem stolzen Gefühl nach Hause, der Demokratie einen guten Dienst erwiesen zu haben.
Aber muss das wirklich so aufwändig sein? Mit Hilfe der elektronischen Stimmenabgabe könnte man den Aufwand für alle Beteiligten deutlich reduzieren und den Prozess beschleunigen. Eine kleine Diskussion mit andern Stimmenzählern ergab allerdings, dass viele dem sogenannten E-Voting noch nicht sehr trauen. Das ist durchaus nachvollziehbar, wenn man zum Beispiel jenen Artikel “E-Voting in der Schweiz weiterhin ohne Transparenz, aber…” von @martinsteiger liest.
Bei allem Verständnis für die Kritik, doch schon heute ist es ja so, dass ein grosser Teil der Verarbeitung von EDV-Systemen übernommen wird. Dies scheint in der Bevölkerungen niemand mehr gross in Frage zu stellen, obwohl man auch hier darauf vertrauen muss, dass mit den eingetippten Daten beim Auswerten der Stimmenanteile kein Unfug getrieben wird. (Oder zumindest: Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss?…)
Gerade wir “Digital Immigrants” und “Natives” sollten nun eine vollständige und durchgängige Elektronisierung von der Stimmabgabe bis zur Wahlauswertung fordern. Ich finde, die Politiker und Behörden dürfen nicht auf halbem Weg stehen bleiben, sondern das E-Voting so transparent und kontrolliert wie nur möglich etablieren. Damit wir schliesslich alle von dessen Nutzen profitieren dürfen, ohne gleich die Fundamente unserer Demokratie gefährdet zu sehen.
2 Comments