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Eine Lytro zum Spielen

Muss man dieses Gadget unbedingt haben? Die Rede ist von der Lytro, die seit kurzem auch in der Schweiz erhältlich ist.

Diese Digitalkamera beruht auf dem Lichtfeld-Prinzip und ermöglicht das Fotografieren ohne vorgängiges Fokussieren. Mit einem komplexen Linsensystem werden möglichst viele Lichtstrahlen auf einem speziellen Sensor gesammelt und mit der Light Field Engine weiterverarbeitet.

Die Fotos können dann gleich am Display kontrolliert und beliebig scharf gestellt werden. Die mitgelieferte Desktop-Software überträgt die Bilder via USB auf den Computer. Dort kann man sie im Grossformat betrachten und auf die Web-Plattform des Herstellers hochladen. Einige Beispiele finden sich am Ende dieses Textes.

Die Lytro ist die erste Kamera ihrer Art, welche für den Consumerbereich gebaut wurde. Ich habe mir das Model “Graphite” für rund 500 CHF mit 8 MB Speicherplatz geleistet.

Meine ersten Erfahrungen damit sind etwas gemischt:

Während das Anschauen der fertigen Bilder im Web sicherlich Spass macht, ist deren Erstellung meiner Ansicht nach noch etwas unhandlich. Gute Bilder gibt es nämlich nur, wenn man den richtigen Winkel und die geeignete Distanz zu den Objekten findet. Die besten Aufnahmen entstehen, wenn das vorderste Objekt ziemlich nah bei der Linse ist. Das Zoomen ist etwas “fummelig” und mit dem kleinen Display eher unpraktisch. Zum Glück funktioniert der Auslöser dann aber relativ schnell.

Die Bilanz meiner bisherigen Eindrücke:

Positiv:

  • Neue Möglichkeiten der Bildgestaltung (“Living Pictures”)
  • Handliches Format und geringes Gewicht
  • Schneller Auslöser

Negativ:

  • Kleines Display erschwert Zoom & Wahl des Aufnahmebereichs
  • Relativ hoher Preis
  • Software nur kompatibel mit OS X 10.6.6 aufwärts oder Windows 7 64-bit

Bei dieser Gelegenheit möchte ich euch auf einen Testbericht verweisen, den Roger Tschallener für den Technikblog geschrieben hat und welcher die Vor- und Nachteile etwas genauer durchleuchtet.

Die Lytro ist in ihrer jetzigen Form sicherlich ein geeigentes Spielzeug für Experimentierfreudige, Instant-Foto-User werden wohl eher enttäuscht sein. Sie zeigt aber eindrücklich das grosse Potential auf, welches in der digitalen Aufnahmetechnik noch steckt.

Mit einer geeigneten Software könnten die Aufnahmen nämlich auch in 3 D dargestellt werden. Leider ist diese aber bisher noch nicht im Lieferumfang enthalten. Cool wäre auch, wenn man die Fotos mit Instagram-Effekten anreichern könnte oder gar Bewegtbilder möglich wären.

Genug geschrieben. Hier ein paar Beispiele aus meiner eigenen Galerie. Zum Fokussieren des gewünschten Bildbereiches einfach draufklicken:




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