Zwei wichtige Elemente der schönen neuen digitalen Welt sind Benutzernamen und Adressen. Damit der Mensch bei der entsprechenden Anwendung identifiziert werden kann, erhält jeder einen Usernamen, der nur einmal vorkommt und ihn beim Einloggen identifziert. Oft wird dazu die E-Mail-Adresse verlangt. So weit, so gut, so nötig.
Ein zweites Merkmal ist die Adresse, wie ein berechtigter Dritter jemanden im Internet erreicht und “abrufen” kann. Das geschieht über eine URL. Bei Social Networks ist diese oft sprechend (z.b. xing.com/profile/hans_muster) oder teilweise auch einfach kryptisch mit irgendwelchen Zahlenkombinationen (z.b. facebook.com/profile.php?id=1234567890).
Letzteres Konzept verfolgte bisher auch der Anbieter des momentan wichtigsten Social Networks “Facebook”.
Heute morgen hat allerdings auch Facebook die sogenannten Vanity-URLs eingeführt und man kann jetzt z.b. seinen eigenen Namen reservieren. Eitel wie ich bin, habe ich mir nach dem Aufstehen natürlich gleich meinen “facebook.com/vornamen.nachnamen” geschnappt. Somit bin ich also der einzige meiner Namensbrüder, welcher auf diesem Planeten nun so erreichbar ist.
Klar, man sollte das Konzept der Vanity-URLs und auch die Bedeutung von Facebook nicht überschätzen, aber im Nachhinein habe ich mich schon gefragt, ob das eigentlich “moralisch korrekt” so ist?
Im “echten” Leben dürfen ja auch alle ihren vollen Namen bei der Adresse oder etwa beim Briefkasten angeben und müssen ihn nicht abändern, nur weil ihn schon ein anderer hat.
Nun ja, das Thema ist nicht neu: Bei den Domains gibt es wohl ganze Anwaltskanzleien, welche sich auf Streitigkeiten bei der Vergabe der Internetadressen spezialisiert haben… ;-)
Aber solange es URLs gibt, wird das auch so bleiben.
Und vor allem: Wer in Facebook gefunden werden will, der wird auch gefunden! Vielleicht mehr als ihm lieb ist… ;-)