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Social Media Detox – Erkenntnisse

An einem schönen Sommerabend im August 2018 beschloss ich, die Smartphone Apps sowie die Browser Favoriten von Facebook, Instagram und Twitter zu entfernen. Die Konten liess ich weiterhin aktiv, ich wollte sie bloss nicht mehr nutzen. Auf den ersten Blick schien das ein spontaner Entscheid zu sein, welcher allerdings aus einem lang gehegten Frust resultierte.

Instagram, Twitter und Facebook gehörten zu denjenigen sozialen Netzwerken, welche bis zu diesem Zeitpunkt meine grösste Aufmerksamkeit genossen: durch den steten Drang ein neues Foto zu posten, den unendlichen Timelines zu folgen oder sich in trendigen Hashtags zu verlieren.

Mittlerweile war es zu einer richtig schlechten Angewohnheit geworden, in freien Augenblicken reflexartig zum Smartphone zu greifen, um nachzusehen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Oh ja, jede Menge! Aber wie wichtig ist das? Was ist davon relevant? Was lerne ich dabei?

Um das herauszufinden, gab es für mich nur die harte Tour: Darauf verzichten und zwar ab sofort. Unangekündigt. Konsequent.

Das klappte in den folgenden Tagen erstaunlich gut. Nach einer Weile begann ich der Familie, Freunden und Bekannten von meinem “kalten Entzug” zu erzählen. Das löste bisweilen grosses Staunen und interessante Gespräche über Sinn und Unsinn der sozialen Medien aus.

Drei, vier Wochen ging das munter so weiter. Die frei gewordene Zeit nutzte ich, um Zeitungsartikel eingehender zu studieren oder gar in Büchern zu stöbern. Alles natürlich weiterhin online und voll digital. Mit meinem Social Media Detox wollte ich ja nicht gleich die digitale Technologie als Ganzes in Frage stellen, sondern bloss einen Teilaspekt davon.

Gegen Ende September beendete ich das Experiment in etwa so schnell und spontan, wie ich es begonnen hatte. Interessant ist, dass mich während dieser Zeit nur eine Person von sich aus darauf ansprach, warum ich bei Twitter so lange nichts mehr veröffentlicht hätte. Offenbar muss man bei Social Media länger als einen Monat Pause machen, bis man wirklich vermisst wird und sich die Leute melden. Das ist kein Vorwurf, sondern bloss eine Feststellung.

Doch was habe ich aus meiner Sicht während der Abwesenheit konkret vermisst? Ich stellte fest, wie wichtig Twitter bei meiner Suche nach Informationen ist und diesbezüglich Konkurrenz zu Google geworden ist. Instagram ist und bleibt für mich ein wichtiges Medium, wenn es darum geht, meine Fotos und Kreationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Und Facebook? Na ja… da habe ich natürlich all die Einträge meiner lieben Freunde verpasst. Allerdings ist die Timeline dort schon seit geraumer Zeit vorwiegend mit unpersönlichen und vorsortierten Inhalten überflutet, so dass mir Facebook schon vor dem Detox nicht mehr so enorm Spass machte.

Wie weiter? Hmm… Seither hat sich der reflexartige Griff zum Smartphone etwas reduziert. Und wenn er wieder überhand nehmen sollte, steht es mir frei, jederzeit wieder eine Pause einzulegen.

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