Ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Gelingen eines Anlasses ist unter anderem die Wahl der Location. Die Organisatoren des TEDx Bern 2018 haben mit der Dampfzentrale den Nagel auf den Kopf getroffen. Der stimmungsvolle Ort an der Aare war gerade gross genug, dass er zwar gut gefüllt war, sich aber die rund 400 Gäste nicht gegenseitig auf den Füssen standen.
Markus Maurer, eine der treibenden Kräfte im Berner “OK-Team”, eröffnete gestern Freitag um 14:00 Uhr die Talk-Sessions. Er erläuterte, wie der Anlass in die globale TED-Reihe einzuordnen ist und betonte, dass man einen starken lokalen Bezug im Programm suchte. Entsprechend hatten die meisten der Referentinnen und Referenten Berner Wurzeln.
Ob einem ein bestimmter Talk gefällt oder nicht, ist natürlich subjektiv. Entsprechend möchte ich ein paar Zeilen zu denjenigen Auftritten schreiben, die mir am meisten Eindruck gemacht haben.
Daniel Puntas Bernet ist ein “Storytelling Animal”. Er gründete vor ein paar Jahren das Printmagazin “Reportagen”, welches alle zwei Monate erscheint, auf plakative Fotos verzichtet und sich auf die Texte konzentriert. Seine mündlich vorgetragenen neun Ultrakurzgeschichten liessen das Publikum staunen.
Eine geniale Idee, auf die eigentlich jeder kommen könnte, rückte Georg Horn ins Rampenlicht. Als Co-Founder von “ICONSPEAK” erzählte er, wie man mit einem simplen T-Shirt globale Sprachprobleme löst.
Wenn Jessica Plattner als “Jessiquoi” auf der Bühne steht, geht es leicht hektisch zu und her: Sie singt, macht Dance Performance, ist DJane und spielt auf ihren elektronischen Musikgeräten. Alles mehr oder weniger gleichzeitig. Faszinierend.
Es gäbe da noch den Spielerfinder Urs Hostettler zu erwähnen, oder Zippora Marti, die von den Moderatoren Konrad Weber und Felicie Notter gefragt wurde, wann sie denn jeweils ihr schwarzes Kleid wäscht, welches sie jeden Tag trägt. Ein Jahr lang, immer wieder? Ich könnte da noch ein paar Worte zu Janick Stucki ergänzen, der mit seinen Forschungspartnern versucht, Medikamente mit “Organs-on-Chip” zu testen.
Und, und, und…
Doch ich möchte meinen Blogbeitrag mit Nina Gassmann abschliessen. Sie ist 21-jährig und half verschiedenen Rettungsorganisationen, in Seenot geratene Flüchtlinge vor dem Ertrinken zu bewahren. Sie schilderte, wie sie vom tiefem Wasser traumatisierte Menschen das Schwimmen beibrachte und sie auf Rettungsflügen überfüllte Schlauchboote ausfindig machte. Wie Nadeln im Heuhaufen. In Zeiten, wo solches Engagement bisweilen als “Gutmenschentum” abgetan wird, ist es besonders wichtig, dass man dieses umso mehr auch an Events wie TEDx bringt.
Natürlich habe ich gestern Nachmittag auch immer wieder Bilder geknipst. Ein paar meiner Smartphone-Fotos sind im entsprechenden Flickr Set “TEDx Bern 2018” zu finden.