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Breaking #notredame

Gestern glühten die News Channels, denn die altehrwürdige Notre-Dame in Paris stand in Flammen, beziehungsweise deren Dachstock. Da ich bei solchen Ausnahmesituationen meine Informationen oft zuerst in Twitter suche, habe ich meine Erfahrungen damit zusammengefasst: Kurzum: am Anfang fix, am Schluss nix.

Der ganze Text ist auf Twitter in englischer Fassung als siebenteiliger Thread zu finden.

„burning notre-dame, live on twitter!” my review as a seven-part thread: last night I followed the tweets with hashtag #notredame. the accident attracted my first attention as a “BREAKING NEWS” tweet of a newsportal… 1/7 pic.twitter.com/lxMcOXkHkB— Markus Baumgartner (@Boumi) 16. April 2019

Hier die deutsche Version:

“Ich habe gestern Abend die Tweets zum Hashtag #notredame verfolgt. Das Unglück zog meine erste Aufmerksamkeit als “BREAKING NEWS” Tweet eines Newsportals auf sich.

Daraufhin poppten unter #notredame weitere Tweets mit Links auf verschiedene Nachrichtenkanäle in westlichen Ländern auf. Vereinzelt sogar ein paar Bilder oder Videos von Leuten, die tatsächlich vor Ort waren.

Sehr bald erschienen dann auch die ersten Witze oder zynischen Sprüche. Dicht gefolgt von besonders lustigen Populisten und Verschwörungstheoretikern. Und: viele Urlaubsfotos der Notre-Dame – jaja, schon gut, ich war auch bereits mal dort.

Mittlerweile hatten die News-Portale mit der Aufschaltung von Live-Artikeln begonnen, in welchen sie laufend Informationen sammelten. Das half mir bei der weiteren Einordnung des Themas.

Leider musste ich feststellen, dass das Surfen des Hashtags #notredame immer weniger ergiebig wurde. Viele wiederholten einfach, dass die Notre-Dame brenne und zeigten sich entsetzt.

Anteilnahmen vermischten sich mit Häme und Whataboutismus. Unflätige Twitterer mit geschmacklosen Beiträgen wurden lautstark beschimpft. Schlussfolgerungen wurden gezogen, obwohl die #notredame noch lichterloh brannte.

Mit fortschreitender Dauer stützte ich mich nur noch auf News-Websites, um relevante Infos zur Situation zu erhalten. Fazit: die reine Twitter-Suche war am Anfang dieser Eskalation noch hilfreich, später musste ich dieses Medium wegen akuter Informations-Verstopfung auslassen.”

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