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Wie smart ist Smartwatch von Pebble?

PebbleSeit etwas mehr als einer Woche trage ich am Handgelenk die Smartwatch “Pebble“. Ich habe sie letztes Jahr im Rahmen eines Kickstarter-Projekts bestellt und nun endlich erhalten.

Sie wird per Bluetooth mit einem Android- oder iPhone-Smartphone gekoppelt. Ich hab es mit dem HTC One ausprobiert.

Natürlich stellt sich nun die Frage, ob man eine solche Smartwatch überhaupt braucht. Es folgen ein paar Überlegungen dazu.

Standardmässig bietet Pebble diese Funktionen: Uhr, Alarm, Musiksteuerung sowie gewisse Benachrichtigungen vom Handy. Mittels Apps von Drittanbietern kann ihr Einsatzgebiet noch erweitert werden, wie etwa die Nutzung als Sportuhr.

An erster Stelle meiner persönlichen Features steht, wie kann es anders sein, die Uhr. Wenn einem das Zifferblatt verleidet, kann man sich zum Beispiel bei “My Pebble Faces” ein oder mehrere, von Dritten erstellte, sogenannte “Watchfaces” herunterladen und sie per Knopfdruck beliebig nach Lust und Laune auf dem Display anzeigen lassen. Hübsch!

Die Benachrichtungs-Funktion liefert Anrufhinweise sowie eingegangene Meldungen (SMS, E-Mail, Kalendererinnerungen, Google Hangout, Facebook Messages und WhatsApp) in Echtzeit aufs Handgelenk. Nach Wunsch mit einer kurzen Vibration. Das ist sehr nützlich, muss ich doch so nicht mehr dauernd mein Smartphone hervorklauben und schauen, ob was Neues eingetroffen ist. Zudem verpasste ich früher eingehende Anrufe, weil ich den Klingelton oft nicht hörte oder die Handyvibration in der Tasche nicht spürte.

Da jedoch die Benachrichtigungen in der Standard-Pebble-App auf die oben erwähnten Dienste beschränkt sind, habe ich die Drittsoftware “Pebble Notifier” installiert. Sie ermöglicht, dass man sich die Meldungen sämtlicher Android-Anwendungen frei konfigurierbar auf die Uhr schicken lassen kann. Pro App lässt sich definieren, ob man das will oder nicht und wie viel Inhalt der Meldung anzeigt werden soll. Ein mächtiges und praktisches Feature! Wie das mit iOS gemacht wird, konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden.

Weitere Drittsoftware rund um die Pebble habe ich bisher noch nicht ausprobiert. Wer sich hierzu gerne ein umfassendes Bild machen will, kann in der Website http://www.pebble-smartwatch.de herumstöbern.

Und wie ist das “Look & Feel”? Kann man sich damit in der Öffentlichkeit blicken lassen?

Die Smartwatch ist mit Band knapp 40 Gramm leicht und in mehreren Farben zu haben. Ich habe schwarz gewählt und das Standardarmband im nächsten Uhrengeschäft gleich mit einer eleganteren Lederversion ersetzt.

Das Graustufen-E-Paper-Display ist bei Sonnenlicht gut lesbar. Mittels kurzem Schütteln des Handgelenks oder Drücken eines Knopfs am Kunstoffgehäuse kann bei Bedarf die Hintergrundbeleuchtung für ein paar Sekunden aktiviert werden. Offenbar ist die Pebble auch wasserdicht, ich war jedoch nie länger als 15 Minuten damit schwimmen. Alles in allem sieht die Pebble ganz gut aus, kann aber mit den schönsten Modellen aus der herkömmlichen Uhrenbranche sicher nicht mithalten.

Eine wichtige Frage bei elektronischen Geräten ist immer auch die nach der Batterieleistungen: Bei meinem “Feldtest” hielt der Akku 5.5 Tage aus. Das ist sehr akzeptabel, find ich.

Nach den ersten Tagen bin ich also gut zufrieden mit meinem neuen Gadget. Und für 150 Dollar (plus 30 CHF Zollgebühren… #WTF) ist der ganze Spass noch zahlbar. Man darf gespannt sein, ob die grosse Konkurrenz Samsung und Apple ähnliche Produkte bringen wird und wie deren Preis-Leistungsverhältnis ist. Sony bietet schon ein entsprechendes Gerät an.

Zum Schluss dieses Blogartikels nun meine – vorläufige – Antwort auf die Eingangs gestellte Frage, ob man sowas eigentlich braucht.

Nein, man kann selbstverständlich auch ohne Smartwatch leben. Allerdings find ich die Benachrichtigungen schon ziemlich cool. Ich kann mich recht unauffällig darüber informieren, was auf meinem Smartphone so alles passiert, wenn ich nicht hingucke. Das Gerät funktioniert so als kluge Ergänzung.

Damit jedoch Smartwatches wirklich den Durchbruch schaffen, müssen sie meiner Meinung nach eigenständiger werden. Ich stelle mir da eher etwas ähnliches wie eine GPS-Sportuhr vor, die nebenbei auch noch mit dem Handy verbunden ist. Der Erfolg von Smartwatches hängt weiter davon ab, ob es die Hersteller schaffen, mit Hilfe von flexiblen Displays perfekt aufs Handgelenk zugeschnittene Geräte zu gestalten, wie schwer diese sind und wie lange die Batterie hält. Ich hoffe, sie lassen sich was Spannendes einfallen!

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