Wer braucht da noch Popstars aus Fleisch und Blut. Die sind bloss zickig, wollen den vollen Backstage-Luxus und sind auch sonst nicht immer brav.
Category: Kunst & Kultur
Jetzt noch einen Blogbeitrag über das Album “Born to Die” von Lana Del Rey zu schreiben, ist eigentlich kalter Kaffee. Jeder kennt’s. Als ich vor ein paar Wochen bei iTunes kurz reinhörte, dachte ich allerdings zuerst: “Die kann ja gar nicht richtig singen!”
Da hab ich aber anfangs ziemlich schlecht hingehört. Mittlerweile gefällt mir nämlich ausnahmslos jedes Lied von “Born to Die”. Das passiert mir selten. Aber die Melodien lassen mich nicht mehr los. Warum das so ist? Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu folgendem Schluss gekommen:
Die Songs erinnern mich an einen schwermütigen Sommer. Genauer noch: An den allerletzten Sommer, bevor im Dezember 2012 die Welt untergeht. Man wird mit Freunden unterwegs sein, geniesst noch einmal die Wärme, rekapituliert melancholisch das bisherige Leben und freut sich schon auf den Herbst. Selbst wenn auch dieser für uns der letzte seiner Art sein wird.
Es wird eine intensive Zeit werden und man fragt sich, warum hat man das Leben nicht schon früher so genossen?
P.S. Hmm… ob das alles jetzt als ein Kompliment für diese Musik aufgefasst werden kann, sei mal dahingestellt… ;-)
Musiktipp: Émilie Simon
Am Samstag Morgen gehe ich im Web nicht selten auf Entdeckungsreise nach für mich neuer Musik. Heute wurde ich bei Émilie Simon fündig, einer französischen Sängerin und Komponistin.
Gemäss Wikipedia wird ihre Musik dem Nouvelle Chanson zugeordnet. Vermutlich haben hierzulande viele ihren Namen noch nie gehört, aber zum Beispiel den Film “Die Reise der Pinguine” gesehen? Sie hat die Musik dazu geschrieben und gesungen.
Ich habe mir gleich zwei Alben von Émilie Simon gekauft: Das im Dezember 2011 erschienene “Franky Night” und “Végétal” aus dem Jahre 2006. Wer gerne zeitgenössische, melodramatische Musik sowie weibliche Stimmen in höheren Tonlagen mag, dem sei die talentierte Dame wärmstens empfohlen.
Unnötiges Leiden für die Kunst
An der Wand in unserer Ferienmietwohnung hängt ein Foto mit einer Querflöte und Musiknoten drauf. Oben ein Ausschnitt davon.
Das geübte Musikerauge – also nicht meines, sondern das von Flurina – findet allerdings zwei Fehler im Bild: Das im Hintergrund sind Klaviernoten und die Flöte ist falsch zusammengesetzt:
Normalerweise sind die Klappen nicht schön in einer Reihe angeordnet. Diejenigen auf dem Flötenfuss wären korrekterweise nach vorn gekippt. Sonst gäbe es einen überdehnten kleinen rechten Finger.
Und wer möchte schon unnötig für die Kunst leiden? Um dann auch noch mit einem Blasinstrument achtfingrige Klavierpartituren spielen zu müssen…
“50 Words of Snow” nennt sich das neue Album von Kate Bush. Es ist ideal für nachdenkliche Winterabende oder Zugreisen, wie ich letztes Wochenende selbst ausprobiert habe.
Die klassisch und jazzig untermalten Musikstücke sind schön lang und würden wohl den einen oder die andere gar einschläfern. Aber die müssen sich die CD ja auch nicht kaufen.
Nebst dem obengenannten Titelstück, welches den Eskimos nacheifert, ist “Snowed in At Wheeler Street” eines der Highlights. Kate Bush singt darin im Duett mit Elton John über episches Finden und Verlieren.
Speziell daran: die Stimme von Elton John ist angenehm zurückhaltend und lässt seine sonstige Exaltiertheit nicht durchdringen. Dies gilt übrigens auch für Kate Bush, die vor allem in den achtziger Jahren wesentlich dramatischer aufgetreten ist.
Wie auch immer: Mir gefällt’s. Über die inhaltliche und konzeptionelle Bedeutung des Albums möchte ich mich an dieser Stelle nicht auslassen. Dazu verstehe ich das Lebenswerk der britischen Künstlerin zu wenig. Das können die da (Welt Online) oder etwa die da (78s) wesentlich besser und ausführlicher.