
Bild: Midjourney, Text: ChatGPT, Master of Prompts: ME
- Mai 1763.
Ich sitze in meinem kleinen Atelier in Wien, das Fenster offen, der Tee kalt, mein Herz unruhig. Vater meint, ich solle Blumen malen, oder Heilige, oder wenigstens etwas mit Moral. Aber heute… heute wagte ich etwas anderes.
Ich malte ein Tier, das es nicht gibt – und das vielleicht genau darum so echt ist.
Es begann mit einem Traum. Ich sah ein Wesen, das aus Baumrinde gewachsen war, doch anstelle von Geweih – trug es Erdbeeren. Rote, gelbe, große, kleine, prall und glänzend. Ein Hirsch aus Frucht, ein Reh aus Geschmack, ein Fabelwesen aus Fantasie und Hunger nach Farbe.
Ich zeichnete wie im Rausch. Meine Finger waren klebrig vom Pigment, mein Rock mit Farbtupfern übersät. Stunden vergingen wie Minuten. Als ich aufblickte, war es da: das Fruchtgeweih, stolz und trotzig, als wollte es der Welt sagen: „Ich bin, weil ich schmecke.“
Mutter war entsetzt. „Das ist doch verrückt, Clara! Man wird dich verlachen!“
Ich aber lachte zurück. „Dann sollen sie lachen. Vielleicht bekommen sie Appetit.“
Ich malte nicht für Kirchen. Ich malte für Träume. Für jene, die heimlich vom Unmöglichen kosten. Und falls mein Frucht-Tier einst auf einer Karte auftaucht, einer echten, dann werde ich sagen:
Ich habe es zuerst gesehen.
Clara M. Feldner, 17 Jahre, Malerin – und Erdbeerträumerin.