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Kunst & Kultur Satire & Geschichten

Enhanced Reality Fake News

Die Anwohner der Swissmill im Zürcher Kreis 5 staunten nicht schlecht, als sie heute Morgen an der Fassade des Kornhauses ein Graffiti erblickten. Jemand schien dies in einer waghalsigen Nacht- und Nebelaktion angebracht zu haben.

“Wie die Vandalen das wohl wieder gemacht haben? Durch Abseilen? Oder mit Hilfe einer Drohne?”, fragten sich wohl so einige Sonntagsspaziergänger an der Limmat am Fusse der hohen Getreidemühle. Ein Rentner meinte: “Die graue Beton-Fassade ist ja schon hässlich, aber die hätten sich beim Sujet schon etwas mehr Mühe geben könnten. Statt eines Monster-Gesichts zum Beispiel das Stadtwappen!”

Die Zürcher Stadtpolizei tappt noch im Dunkeln. Der Pressesprecher meinte auf Anfrage von Flurakus.ch: “Die Täterschaft ist sehr schnell und professionell vorgegangen. Wir haben bisher keinerlei Hinweise zu den Urhebern”.

Die erste Aufnahme der besprayten Fassade tauchte auf dem Instagram-Account von boumi.art auf. Wir sprachen mit dessen Inhaber. Etwas stolz aber dennoch peinlich berührt gab er schliesslich seine Tat zu:

“Hmm… wie kann ich dies bloss meiner Haftpflichtversicherung erklären? Ich probierte da etwas mit einer Enhanced Reality App herum. Ich zeichnete ein Monster und montierte es in ein Foto des Kornhauses. Und schwupp – prangt die Kreatur plötzlich auch in der Realität an der Fassade. Krass, was mit der Technik heute alles möglich ist! War aber keine Absicht, sorry!”

Das unfreiwillige Werk kann noch bis Dienstag bestaunt werden. Danach wird es die Stadtverwaltung mit Hilfe der neuesten Putzdrohne beseitigen.

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Kunst & Kultur On the road

Streetart in Belgrad

Streetart Belgrade 2015
“Belgrade is the ugliest city in the most beautiful place”, pflegen die Einheimischen zu sagen. Die serbische Hauptstadt, einerseits malerisch zwischen den Flüssen Donau und Sava gelegen, wird andererseits durch bisweilen etwas heruntergekommene Plattenbauten aus der kommunistischen Zeiten geprägt. Dies verleiht ihr einen ganz eigenen Charme. Mir hat’s gefallen.

Letzte Woche war ich an einem Geschäftsanlass dort. Wie andere meiner ArbeitskollegInnen nutzte ich die Gelegenheit und verlängerte den Ausflug auf’s Wochenende. Wie mittlerweile auf fast jeder Städtereise machte ich mich auf die Suche nach Streetart und wurde im Savamala Quartier fündig. Hier ein Blick auf die Fundstücke >>

Wer ein bisschen mehr über Streetart in Belgrad erfahren möchte, dem sei der Artikel “Belgrade Street Art: Walls that tell stories” empfohlen.