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Wie ein Engadiner zum Mann wird

BündnerfleischEinem alten Bündner Brauch zufolge wird ein Jüngling nur zum richtigen Mann, wenn er folgendes erfüllt:

Er muss in der zweiten Vollmondnacht des Jahres eine wildlebende Kuh jagen und sie mit derjenigen Axt erlegen, welcher einst auch der Freiheitskämpfer Jenatsch zum Opfer fiel.

Gesagt, getan. Anschliessend muss der Anwärter die Kuh eigenhändig metzgen und ihr Fleisch eine Woche lang ununterbrochen mit dem Haarföhn trocknen.

So entsteht das bekannte Bündlerfleisch.

Doch dies ist nicht alles. Zum Schluss muss der Jüngling ein nettes Fräulein finden, welches sich drei Monate lang ausschliesslich von Bündnerfleisch ernährt: zum Zmorge, zum Znüni, zum Zmittag, zum Zvieri und zum Znacht. Uff.

Das wärs. Nun ist er ein echter Mann. Ob er die fleissig fleisch verzehrende Dame noch heiraten will, bleibt ihm überlassen.

P.S. Jüngst äusserte sich ein ehemaliger Schweizer Bundesrat zu diesem Brauch. Höre und sehe hier >>

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