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Dein Gesicht merk ich mir! (Face ID)

Seit ein paar Tagen habe ich ein neues Verhältnis zu meinem Smartphone. Nachdem ich es jahrelang mit Hilfe eines Pincodes oder mit dem Fingerabdruck entsperrt habe, erkennt es mich plötzlich von selbst und lässt mich umgehend in seine virtuelle Welt eintreten. Magie?

Nein, es steckt nicht Magie dahinter, sondern Technologie. Ich bin nämlich nun auch stolzer Besitzer eines iPhone X. Dieses neue Gerät aus dem Hause Apple setzt voll auf die Gesichtserkennung. Beim Setup wird ein dreidimensionales Model deines Antlitzes erstellt. Ob du nun hübsch oder hässlich bist, spielt dabei keine Rolle, zum Glück! ;-)

Um dies zu ermöglichen, ist oben am Bildschirm des Handys ein System eingebaut, welches unter anderem mit Hilfe von Lichtpunkten und einer Infrarotkamera deine Visage abtastet und mit dem gespeicherten 3D-Modell vergleicht. Dieses Verfahren namens “Face ID” soll angeblich sehr fälschungssicher sein. Na ja, dann glaub ich das mal…

Weil das im Alltag sehr gut klappt, entsteht schon nach einigen Tagen ein Gefühl von Vertrautheit. Die kleine Maschine da in meiner Hand erkennt mich, wie süss! Die jahrelang aufgebaute Beziehung zum allseits präsenten digitalen Assistenten wird noch inniger. Eine Romanze?

Wir wollen mal nicht übertreiben, ja?! Aber anhand des “Face ID”-Konzeptes wird einmal mehr klar, wie rasant sich die Interaktion zwischen Mensch und Maschine entwickelt und was uns in naher Zukunft noch bevorsteht. Interessant ist übrigens, dass dabei ein uraltes Prinzip des sozialen Verhaltens verwendet wird, schlicht: “Dein Gesicht merk ich mir!”.

Was ist der nächste Schritt? Automatische Fingerabdruck-, Stimmen- und Gesichtserkennung können bereits als etablierte Methoden betrachtet werden. Iris-Scanner wohl auch. Was sonst? DNA-Analyse mittels einer ultraschnellen Hautprobe beim Berühren des Sensors? Keine Ahnung, ob es sowas gibt.

Viel spannender wäre, ob es gelingt, dass dein Smartphone deine Gedanken lesen und daran erkennen kann, wer du bist. Das würde ungeahnte Möglichkeiten der Interaktion eröffnen. Wenn wir allerdings soweit sind: Braucht es dann überhaupt noch ein Gerät in der Hand? Ein paar in Gehirn und Körper eingepflanzte Chips reichen da ja eigentlich völlig aus…

Fortsetzung folgt.

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